by MRplayerRP

Diese Rezension wurde ursprünglich unter https://www.boardgamemonkeys.com/2024/12/volles-fass-voraus.... veröffentlicht (mit Bildern). Autor: Roy.
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Ahoi, ihr Landratten! Willkommen an Bord zur Rezension von “Volles Falls Voraus” aus dem Hause Zoch. Ein Spiel von Giansimone Migoni für 2-4 Spieler ab 10 Jahren, in dem es heißt, sein Schiff clever zu be- und entladen, aber seht selbst.

Nach Aufbau des modularen Spielbretts, wählt jeder Spieler eine Farbe und erhält ein Schiffstableau, sowie ein Schiffsmeeple, welches in den Starthafen gestellt wird. Ein Geldsack, ebenfalls in Spielerfarbe, kommt auf die Dublonenleiste (aka Siegpunkte).

Der Spielplan besteht aus vielen verschiedenen Häfen mit jeweils vier Anlegestellen. Der Spieler am weitesten links in einem Hafen beginnt die folgende Runde und kann sich als erste eine neue Anlegestelle beim nächsten Hafen aussuchen. Jede Anlegestelle kommt mit einer Aktion daher und wie man sich denken kann, sind die Aktionen bei den rechten Anlegestellen tendenziell stärker als die linken, dafür ist man danach halt früher dran usw.. Auch wenn man mit weniger als vier Personen spielt, sind immer vier Schiffe im Einsatz. Diese “Platzhalter” kommen dann immer automatisch auf einen freien Platz soweit rechts wie möglich.

Was gibt es nun also für Aktionen? Das wichtigste und titelgebende: Fässer beladen und Fässer entladen. Zu beachten ist hierbei, dass man beim Beladen von Fässern häufig Dublonen bezahlen muss und es gibt drei verschiedene Fassfarben, die ich nach Zahlung dann beliebig in mein Schiff stellen kann. Aber Achtung: Beim Entladen muss die richtige Farbe genommen werden und ich muss das Fass senkrecht nach unten ziehen können, ohne dass andere Fässer im Weg sind. Heißt: Es muss gut geplant sein, wann ich welche Fässe nehme und wohin ich sie platziere. Und gibt es überhaupt noch Möglichkeiten, diese wieder abzuladen, denn nicht jeder Hafen bietet dazu Möglichkeiten.

Ich kann aber auch Matrosen anheuern, die mir im Laufe des Spiels nützliche Fähigkeiten oder Sonderboni verschaffen, je nachdem, welche Matrosen hier genommen wurden. Auch Schatzkarten können gefunden werden, die entweder aufgedruckte Dublonenwerte am Spielende oder wertvolle Gegenstände, die wir in bester Set-Collection-Manier dann ebenfalls gegen Dublonen tauschen können.

Auf dem Weg zum Zielhafen können wir aber auch Gefahren begegnen. Piraten klauen uns Fässer und/oder Dublonen, Matrosen können seekrank werden und Stürme blasen uns die Fässer von Bord oder beschädigen unser Schiff, was wir mit Geld wieder reparieren müssen.

Das Spiel endet, wenn alle den Zielhafen erreicht haben und der Spieler mit den meisten Dublonen gewinnt das Spiel.

Beim Schreiben merke ich, wie spannend das eigentlich klingt. Aber im Spiel selbst blieb ich ein wenig ernüchtert am Spieletisch zurück. Die Aktion ist halt immer die gleiche: ich nehme mein Schiff und wähle mir am nächsten Hafen eine Stelle, wenn es denn noch Auswahl gibt. Und beim nächsten Mal dann wieder und wieder und wieder… und leider ist oft relativ klar, was man nehmen sollte, so dass die einzig spannende Entscheidung dann wirklich fast nur die Fässer sind. Nimmt man noch welche und wenn ja wohin? Oder lass ich das lieber aus und hol mir später welche.

Also mechanisch funktioniert das recht gut und man kann auch gewisse Strategien fahren, gerade im Zusammenhang mit den Matrosen und Schätzen, aber das Spielgefühl ist dennoch etwas eintönig. Nach relativ wenig Partien hat man dann auch das Gefühl alles gesehen zu haben, trotz des modularen Aufbaus, so dass ich auch nicht weiter das Bedürfnis habe mehr Partien davon zu spielen, was schade ist.

Andererseits bietet “Volles Fass Voraus” gute Unterhaltung gerade Familien- und Wenigspieler, die nun auch nicht jeden Abend ein Spiel auf dem Tisch haben. Die Regeln sind super schnell erklärt, auch die Symbolik ist eindeutig, sodass man es schnell auf den Tisch bekommt. Es kann aber auch überfordern bzw. zum “overthinking” einladen, wenn man nämlich probiert gleich 3-4 Schritte im Voraus zu planen. Ach ihr seht schon, ich schwanke hin und her wie eine alte Jolle - es bleibt wohl nur, dass es mich persönlich nicht abgeholt hat, aber dennoch ein funktionierendes Spiel ist. Ich rate daher zum Probespielen.

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