by MRplayerRP
Diese Rezension wurde ursprünglich unter https://www.boardgamemonkeys.com/2024/12/die-patin.html veröffentlicht (mit Bildern). Autorin: Anita.
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Lasst uns eintauchen in die zwielichtige Welt des Untergrunds in Beasty Town. In die Patin erweitern wir als Mafiabossin kontinuierlich unseren Claneinfluss, indem wir Ratten bestechen, Hinterzimmer einrichten und Gebietsanspruch erheben.
Der Stadtplan besteht aus unterschiedlichen, farblich sich unterscheidenden Stadtvierteln, welche wiederrum aus Stadtgebieten bestehen.
Der Spielaufbau ist abhängig von der Anzahl an Mitspielern. Bei 5 Mitspielern sind alle Stadtviertel im Spiel. Bei weniger werden welche abgeteilt und damit aus dem Spiel genommen.
Jeder Spieler erhält das komplette Spielmaterial in seiner Farbe und beanspruchen nun beginnend mit dem Startspieler ein Stadtviertel. Anschließend werden 6 Ratten auf den umliegenden Gullys verteilt.
Jeder Spieler hat zu Beginn jeder Runde 3 Handlanger und eine Bossin. Zusätzlich wählt jeder Spieler vorab verdeckt eine Intrigenkarte aus. Die gewählte Intrigenkarte legt die Fähigkeit der Bossin während der kommenden Runde fest.
Der aktive Spieler hat nun die Möglichkeit innerhalb seines Territoriums zu agieren und dort seine Stellung zu festigen oder außerhalb seines Territoriums. Dies kann er mit einem Handlanger oder der Bossin und ihrer Spezialfähigkeit tun.
Ein Handlanger kann innerhalb des Territoriums entweder Ratten bestechen (eigene Ratten auf Gullys platzieren oder Fremde entfernen), Beutemarker aus dem Stadtviertel nehmen oder Hinterzimmer einrichten. Richtet man ein Hinterzimmer ein, entfernt man das Geschäft im Stadtgebiet und legt ein eigenes Hinterzimmerplättchen hin. Geschäfte bringen zum einen Soforteffekte und zum anderen Siegpunkte am Ende.
Agiert man außerhalb seines Territoriums, kann man zunächst beliebig viele Beutemarker einsetzen um Ratten zu bestechen und anschließend Anspruch auf das Gebiet erheben.
Um einen Anspruch erfolgreich geltend zu machen, muss man die Mehrheit in dem Gebiet aufweisen. Dafür werden alle Ratten auf den anliegend Gullys sowie die Anzahl der Handlanger addiert. Ist dieser Wert höher als der der Mitspieler, dürfen die Stadtgrenzen verschoben werden und das Territorium wächst.
Entscheidet man sich mit der Bossin zu spielen, wird gleichzeitig die Intrigenkarte aktiviert und damit die spezielle Rundenfähigkeit der Bossin aktiviert.
Diese Fähigkeiten sind deutlich stärker als die der Handlanger. So darf man bspw. 5 Aktionen innerhalb des eigenen Gebiets durchführen, außerhalb des Gebietes 4 Ratten bestechen oder alle Ratten von einem Gully entfernen und anschließend Anspruch erheben.
Sind alle Handlanger und die Bossin gespielt endet die Runde.
Am Ende jeder Runde können Missionen gewertet werden. Um Missionen zu werten, müssen die Bedingungen am Ende der Runde erfüllt sein. Während des Spiels kann jede Mission nur einmal gewertet werden. Beispielsweise wird das größte Gebiet gewertet oder wer die meisten Ratten auf einem Gully hat:
Anschließend werden die Handlanger und die Bossin zurückgenommen, eine neue Intrigenkarte ausgewählt und die nächste Runde startet.
Nach 5 Runden endet das Spiel und die Schlusswertung beginnt.
Für jedes Missionsplättchen erhält man die aufgedruckten Punkte, für die Geschäfte erhält man Punkte je mehr Geschäfte einer Art eingenommen wurden und jedes gegnerische Hinterzimmer bringt ebenfalls einen Punkt.
Gewonnen hat der Spieler mit den meisten Punkten.
Fazit
Die Patin brauchte etwas Zeit um mich zu überzeugen.
Zu Beginn war ich vom Spielbrett erschlagen. Es ist insgesamt chaotisch und man verliert ständig den Überblick und muss genau gucken, wer wo die Hoheit hat. Das wurde irgendwann ziemlich anstrengend.
Die Regeln sind schnell erklärt und übersichtlich, die Patin hat dann aber schon taktische Tiefe.
Am Anfang denkt man eventuell noch, dass es ein Area Control Spiel ist. Ist es natürlich auch, aber immer die Gebietsmehrheit zu haben führt am Ende nicht zum Sieg. Wann macht es Sinn welches Gebiet einzunehmen, in welche Richtung sollte man sich ausweiten und wann sollte man ein Gebiet bewusst aufgeben? Schließlich möchte man in jeder Runde eine andere Mission werten, um an Ende viele Punkte zu erhalten. Dementsprechend viel Bewegung gibt es auch auf dem Spielbrett. Anders als bei anderen Area Control spielen wechseln hier ständig die Gebiete. Je weiter das Spiel voranschreitet, desto länger denkt man auch über seine Züge nach. Die Runden gehen einigermaßen schnell, jeder Mitspieler hat nur 4 Spielzüge.
Die Patin ist sehr interaktiv und der Ärgerfaktor groß. Mühsam platzierte Ratten werden entfernt, Gebiete übernommen, die eigenen Pläne permanent durchkreuzt.
Wer das mag, kann einen Blick auf die Patin werfen.
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